Folge 12: Die Deutschen und ihre Point’n’Click-Adventures
The Secret of Monkey Island wird 30 Jahre alt! Dieses Ereignis – und Andys inbrünstige Liebe zum Genre – nehmen wir zum Anlass, die neue Folge von Games Insider voll und ganz den Point’n’Click-Adventures zu widmen. Eine Spielegattung, die insbesondere auf deutsche Spieler eine große Faszination ausübt – Legenden zufolge bis heute. Oder zumindest bis 2012.
Denn als der US-Spieledesigner Tim Schafer in jenem Jahr mit seinem Studio Double Fine Productions eine Kickstarter-Kampagne startete, mit der er schließlich erfolgreich sein neues Point’n’Click-Adventure Broke Age finanzierte, sagte er im offiziellen Pitch-Video: „These days it seems like adventure games are almost a bit of a lost art form … exist in our dreams and our memories and in … Germany (…)“
Auch ansonsten scheint es ein offenes Geheimnis zu sein, dass gerade wir Deutschen große Fans dieser doch recht obskuren Mischung aus fantasiereichem, beinahe buchähnlichem Storytelling und dem Lösen bizarrer Rätsel sind. Doch woran liegt das eigentlich?
Wir sprechen in dieser Ausgabe von Games Insider über das Genre an sich, über die Entwicklung der Point’n’Click-Adventures von der Frühzeit Mitte der 80er bis heute und über unsere persönlichen Highlights. Und natürlich auch darüber, was uns am Genre am meisten reizt und was wir ganz furchtbar finden. Zudem stellen wir Thesen auf, warum viele Adventure-Hits vor allem hierzulande deutlich beliebter waren und sind als im Rest der Welt.
Doch nun, liebe Hörerinnen und Hörer: Drücke Abspieltaste
Viel Spaß mit dieser Folge!
Benedikt, Sönke & Andy
Timecodes:
[0:00:08] Begrüßung und Thema der Folge
[0:04:26] Sierra, LucasArts und der Aufstieg der Point’n’Click-Adventures
[0:08:20] Wir gedenken Maniac Mansion, Zak McKracken, Monkey Island & Co.
[0:22:34] So ein Myst! Der rasante Niedergang des Genres ab Mitte der 90er
[0:31:40] Die zweite Blütezeit: Von Runaway über Deponia bis Broken Age
[0:55:54] Ein Leben nach Thimbleweed Park: Stirbt das Genre erneut?
[1:06:42] 13 Sentinels: Aegis Rim, VR-Adventures und eine mögliche Zukunft
[1:25:08] Höreraufruf, Patreon, Dankesbekundungen und Ausblick auf Folge 13
Weiterführende Informationen/Links:
• 13 Sentinels: Aegis Rim – Offizielle Webseite
• Benedikts Twitter-Umfrage
• Deponia: Abenteuer mit Tiefgang (T-Online.de)
• Die Geschichte der Adventures (Bytegame.de)
• FORM (Steam)
• Indiana Jones and the Last Crusade: Selbstversuch mit Schlapphut (Golem.de)
• Interview mit Jan Theysen von King Art (Gamereactor.de)
• Kickstarter-Pitch-Video zu Broken Age
• Mein erstes Mal: Monkey Island 3: The Curse of Monkey Island (PC Games)
• Red Matter (Steam) (Nicht „Red Machine“, wie Andy im Podcast versehentlich sagt)
• Retrorunde #3: Loom
• Thimbleweed Park: Öffne Spiel. Löse Rätsel. Habe Spaß. (Zeit Online)
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Cool, endlich mal jemand der mich versteht 🙂
Deponia hatte meine Adventures Feuer auch wieder vollends entfacht und mir das alte Lucarts arts feeling war bei mir wieder da. Aber auch viele andere Titel habe ich zur dieser Zeit gespielt oder auch nur gesehen. Ohne den ollen Gronkh hätte ich diese Blüte Phase wohl verpasst 🙂 Lets plays und Adventures sind aber auch eine süße Verführung, wenn sie gut gemacht sind. Gronkh z.b hatte mit daedalic und insbesondere Deponia ja wirklich super harmoniert. und dann hat man ein tolles Story und Entertainment tv Programm.
Ach, und Monkey Island 3 The Curse of Monkey Island ist das verdammt das beste Adventure welches jemals erschienen ist. Zusammen mit teil 1 und den Tentakeln 🙂
Da wird der Andy sich aber freuen 🙂 Ich werde Deponia doch noch mal eine Chance geben und nachholen. Und ja, der Gronkh macht das klasse!
Für mich persönlich kommt nix an Monkey Island 1 ran, danach würde ich dann wohl am ehesten Maniac Mansion ansiedeln. Und dann wird’s schon schwer 😉 Fate of Atlantis vermutlich. Curse of Monkey Island ist natürlich auch super, wenn halt nicht ganz Ron-Gilbert-Style.
Ist wohl auch oft eine Generationen Geschichte. für Maniac Mansion bin ich wohl einfach etwas zu Jung.
Wenn man mit dem Tag der Tentakel aufgewachsenes ist dann ist der schritt zurück sehr schwer, für mich war es zu hart , ich habe es mehrfach versucht aber absolut zwecklos. 🙂
Ich finde auch Text Adventures seit neusten absolut faszinierend, aber halt nur wenn Stay forever es zocken und davon berichten. 🙂 Vielleicht ist das die Zukunf des Genres, Adventures mit Parser die mit einer krassen Ki gekoppelt ist und sich mit Sprach Kommandos steuert. Das könnte ganz neue Dimensionen eröffnen. Back to Future 🙂
Hallo,
ich muss auch sagen, wie immer sehr schöne Folge, Ihr habt mich damit sehr an meine damalige Jugendzeit erinnert. Da kamen sehr viele wohlige Erinnerungen hoch. Ich liebe noch immer Adventures. Auch wenn Sie mittlerweile leider sehr zur Nische geworden sind.
Jedoch muss ich eines bemängeln, Ihr habt das in seiner Zeit 2003 erscheinende “Black Mirror” mit keinem Wort erwähnt. Denn mich hat dieses Adventure mit seiner ungeheuer düsteren Atmosphäre, der Geschichte und den tollen Sprechern (Hauptsprecher David Nathan) beeindruckt. Teil 2 und Teil 3 danach sind zwar immer noch sehr gut, kamen aber leider nicht ganz an den ersten Teil heran.
Also falls Ihr das verpasst haben solltet, so kann ich Euch das nur wärmstens mal ans Herz legen, das nachzuholen. Oder wenn Ihr gerne Hörbücher/Hörspiele anhören solltet, dieses Spiel gibt es als solches auch vertont, mit den Originalsprechern aus dem Spiel. 😉
Ihr macht eine tolle Arbeit, macht weiter so und es bereitet mir eine Riesenfreude Euch während meiner Arbeit im Büro zuzuhören. Nur schade das ich auf Euch, erst dank der Spieleveteranen aufmerksam geworden bin. Sonst wäre ich nie ein Zuhörer Eures schönes Podcasts geworden.
Gruß
Mike
Huhu Mike 🙂
Ja, Black Mirror… ich erinnere mich nur zu gut an dieses Spiel. Es war in der Tat eines der ersten besseren Adventures, die nach dem vermeintlichen Tod des Genres erschienen sind.
Und in der Tat sind die Punkte, die du erwähnst (Geschichte, Synchronsprecher, Atmosphäre), auch wirklich positiv gewesen. Aber auf der anderen Seite schwächelte Black Mirror eben genau in dem Punkt, bei dem es mir um Point’n’Click-Adventures geht: bei den Rätseln. Allen voran erinnere ich mich an Objekte und Räumlichkeiten, die ich erst ab einem bestimmten Zeitpunkt nehmen beziehungsweise verlassen durfte – wobei ich mich als Spieler sehr gegängelt gefühlt hatte.
Jedenfalls hat das Genre ja das Problem, dass inzwischen viele Spiele eine tolle Geschichte, Atmosphäre & Synchronsprecher haben – also auch Ego-Shooter oder Strategiespiele. Deshalb sind mir die Rätsel bei einem Point’n’Click-Adventure so wichtig – weil sie eben das Hauptmerkmal des Genres darstellen. Und aus dem Grund haben mir im übrigen die Nachfolger in der Tat etwas besser gefallen, weil der neue Entwickler diesen Aspekt besser im Griff hatte.
Unabhängig davon: Du hast Gabriel Knight gespielt? Ich gebe ehrlich zu, dass ich diesen Sierra-Klassiker erst sehr viel später beziehungsweise nach Black Mirror nachgeholt habe. Und da war ich dann schon etwas baff, wie krass die Jungs von Black Mirror bei Gabriel Knight abgekupfert haben.
Aber nun gut: Das gleiche könnte man von Daedalic und LucasArts behaupten 😉
Gruß
Andy
Hallo Andy,
freut mich das du geantwortet hast.
Na klar kann ich mich noch an Gabriel Knight erinnern. Und zwar nicht nur wegen dem damals so tollen Spiel, sondern auch mit dem technischen Gegebenheiten die es da gab.
Ich besaß zu dieser Zeit einen 2 oder 386 und ich kann mich noch sehr lebhaft daran erinnern, wie es war dieses Spiel zum Laufen zu bekommen. Ich sag nur “Emm386, Himem.sys und autoexec.bat”. Ich hatte da stunden- bzw. tagelang damit verbracht, bis es endlich lief. Und dann hatte ich mich schon so gefreut knapp 1 h gespielt (natürlich vergessen abzuspeichern), die Atmosphäre in meinen damals noch jungen Jahren so regelrecht verschlungen und dann zack, Szenenwechsel Absturz. Ich war dann so bedient, daß ich es fast 2 Wochen lang nicht angerührt habe.
Aber mich dann doch irgendwie später wieder heran getraut und es mit Genuss, trotz der vielen Tode, Abstürze (mit plötzlich sehr vielen Speichern ) etc. durchgespielt habe.
Und durch Dich habe ich nun wieder Lust bekommen, es mal wieder heraus zu kramen und erneut zu erleben, um auch zu erfahren wie es inzwischen gealtert ist.
Was ich noch zu Gabriel Knight sagen kann, falls du die Teile danach, die ja leider immer schlechter worden, noch nicht gespielt hast. Kann ich Dir nur mal den zweiten Teil, A Beast Within empfehlen, aber wenn dann bitte unbedingt die Deutsche Sprachausgabe wählen. Denn diese ist an Absurdität und unfreiwilliger Komik kaum zu überbieten. Ich sag nur diesen Satz “Wer Sie sind?”. Ich habe bei diesem Spiel so viel gelacht.
Zu guter Letzt gebe ich Dir natürlich recht, Black Mirror war nicht berühmt im ersten Teil für seine Rätsel. Da haben es die anderen viel viel besser dann gemacht.
Einen eventuellen Themenvorschlag vielleicht für eine Eurer nächsten Folgen, warum behandelt Ihr nicht mal die Arbeit für die Synchronisation von Spielen von Anfang der 90er bis zur jetzigen Zeit? Ich finde da hat sich in 30 Jahren so viel getan. Du sagtest es ja selber schon, wie professionell die Arbeit, bis auf wenige Ausnahmen inzwischen ist.
Vielleicht wäre das ja was für Euch. Würde mich freuen, wenn Ihr darüber mal nachdenken könntet.
Gruß Mike
Hallo Olli!
Schön, dass dir die Folge gefallen hat. Da steckte ja gerade von meiner Seite aus recht viel Herzblut dahinter 🙂
Zu Beyond a Steel Sky: Ich habe es aus Zeitgründen noch nicht spielen können, aber es ist auf meinem Schirm. 😉 Ist ja recht unterschiedlich aufgenommen worden: Einige waren positiv überrascht, andere eher enttäuscht. Aber ich glaube Fans von Adventures im Allgemeinen waren eher angetan. Dein Kommentar bezüglich der Rätselmechanik hat jedenfalls mein Interesse bezüglich des Titels weiter gesteigert, gleichwohl ich persönlich kein Riesenfan der Revolution-Titel bin.
Deponia & Rufus: In der Tat bin ich auch kein so großer Fan von Anti-Helden wie Rufus. Aber der Synchronsprecher Monty Arnold hat hier einen großen Anteil dazu beigetragen, dass mir der Charakter zunehmend gefiel und ich gerade in Goodbye, Deponia nicht mehr aus dem Lachen heraus kam. XD Aber ja, ich kann nachvollziehen, dass er einem auf die Nerven gehen kann 😉
Vielleicht noch ein kleiner Nachtrag von mir: Ich bin inzwischen höchst gespannt auf das neue Leisure Suit Larry: Wet Dreams Dry Twice, das kurz vor Veröffentlichung um ein paar Wochen verschoben wurde. Der Vorgänger war schon überraschend gut, weil voll mit logischen und spaßigen Rätseln gepackt. Und die offizielle Demo, die auf Steam erhältlich ist und mich immerhin eine ganze Stunde lange beschäftigt hat, ist von ähnlich hoher Qualität.
Gruß
Andy
Hallo!
Eine schöne Folge zu einem schönen Thema, finde ich. Zwei Dinge dazu von meiner Seite, der auch in den frühen 90ern Adventure-Vielspieler war, dann jahrelang dem Genre wenig abgewinnen konnte, und erst in den letzten Jahren wieder dahin zurück kam:
– Mit “Beyond a Steel Sky” ist in diesem Jahr das neueste Werk von Revolution Software erschienen, das mich mit einer neuen Rätselmechanik sehr positiv überrascht hat. Kann ich sehr empfehlen.
– Die Deponia-Reihe hat wirklich unbestritten schöne Rätsel. Leider hat sie aber auch eine Hauptfigur, die ich als so unsympathisch empfinde, dass ich der Serie dennoch nicht so viel abgewinnen konnte. Zudem ist sie zumindest gefühlt ausgesprochen redselig. Extrem ausufernde Dialoge, die auf einen mehr oder weniger gelungenen Witz hinarbeiteten, wurden insbesondere im deutschsprachigen Raum fast schon als Qualitätsmerkmal gesehen, haben mich in meinem Spielfluss aber eigentlich immer sehr gestört.